Die Wiedergeburt der Marke Audi im Jahre 1965 und die Fusion von Auto Union und NSU 1969 gaben dem Thema Motorsport eine neue Bedeutung. Wenn man die Ära vor dem Zweiten Weltkrieg einschließlich der legendären Grand-Prix-Rennwagen der Auto Union in den 1930er-Jahren ausklammert, begann die Motorsport-Geschichte von Audi mit dem quattro.
1986 gingen die ersten sechs quattro-Jahre zu Ende. Mouton, Mikkola, Stig Blomqvist und Walter Röhrl hatten 23 WM-Läufe gewonnen und vier Weltmeisterschaften nach Ingolstadt geholt. Mit einem seriennahen Gruppe-A-Modell gewann Audi in einem Übergangsjahr 1987 sogar noch die beinharte Safari-Rallye. Diese Ära war ein Musterbeispiel für die Realisierung echten technischen Vorsprungs mithilfe des Motorsports: quattro als Sieg einer Idee. Nachdem Audi den Rallye-Sport auf den Kopf gestellt und den Pikes Peak (USA) mit dem Sport quattro dreimal in Folge in Rekordzeit gestürmt hatte, machte Audi den quattro-Antrieb auch auf der Rundstrecke salonfähig: zunächst mit dem Audi 200 quattro 1988 in der Trans-Am-Serie und dem Audi 90 quattro 1989 in der IMSA-GTO in den USA, 1990 und 1991 mit zwei Meistertiteln für den Audi V8 quattro in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM) – und auch mit dem A4 quattro bei den seriennahen Super-Tourenwagen.
1996 gewann der Audi A4 quattro Meistertitel in sieben Ländern. Zwischen 2012 und 2016 kehrte der Allradantrieb als Hybrid-Antriebssystem e-tron quattro im LMP1-Rennwagen Audi R18 auf die Rennstrecke zurück.
1984 - Die Doppel-Weltmeisterschaft
Es schien, als habe der Wechsel zum neuen Sponsor, zu den gelb-weißen Farben des Zigarettenherstellers HB neben dem bekannten Audi-Dekor, eine anhaltende Glückssträhne eingeläutet. Denn bei den ersten drei Veranstaltungen der 1984er WM dominierten die starken Audi quattro A2 in eindrucksvoller Weise. In Monte Carlo überzeugte Walter Röhrl bei seinem allerersten Audi-Quattro-Einsatz mit einem märchenhaften Sieg. Stig Blomqvist und Hannu Mikkola belegten die Plätze zwei und drei.
Als Stig Blomqvist und Walter Röhrl nun erstmals im gleichen Team und mit gleichen Autos aufeinander trafen, sah die Welt sehr blomqvistig aus. Schnee und Schnee und nochmals Schnee und ein ordentlicher Sturm, der alles verwehte. Es war wie Mitte der sechziger Jahre, als im Winter noch Winter war uns es Schneewechten gab, die so hoch waren wie ein Mini Cooper. Die Zweiradler standen richtig im Weg herum: Als Stig Blomqvist mit Startnummer 7 auf die Chartreuse stürmte, schnupfte er einen Lancia auf, quetschte sich dann an einem Porsche vorbei und hatte gleich darauf einen Nissan-Kofferraum vor sich. "Scheißverkehr", sagte Stig im Ziel, "was ist denn hier los?" Röhrl, mit Startnummer eins, hatte andere Probleme: Zuschauer, die mitsamt ihren Picknickkörben noch mitten auf der Straße wanderten und das Turbo-Fauchen, gedämpft durch den Schnee, erst im letzten Moment hörten. Und dann war er natürlich der Schneepflug, der Vorläufer. Was dann folgte, ist damals von den Medien mit allen Superlativen belegt worden, die sich aus den tiefsten Reserven der Sprache herauskramen lassen, von "Legende" bis "überirdisch". Als der Wahnsinn vorbei war und sie von den Bergen runterströmten nach Monte Carlo, wurde Christian Geistdörfer förmlich und sagte seinem Chef, dass er ihm gratuliere zur großartigsten Leistung seines Lebens. Was war tatsächlich passiert? Röhrl hatte Blomqvist sechsmal hintereinander geschlagen. Er muss dabei in Bereiche vorgedrungen sein, die mit Autofahren nichts mehr zu tun haben. Je ärger das Eis, umso klarer sein Vorsprung auf Stig, zwar immer nur ein paar Sekunden, aber man mag ja ahnen, was sich abspielte, wenn Stig Blomqvist, König von Eis und Schnee, Linksbremser seit dem Kindergarten, die volle Musik machte.
Zur Korsika Rallye wird erstmals der kurze Sport Quattro eingesetzt.
Kaum stand er auf seinen dicken Michelins, schlief dem Walter Röhrl das Gesicht ein: "Der Hund hat was". Keine Frage, er hatte was. Die Probefahrten, stellte sich später raus, waren zu kurz (oder zu kalt) gewesen, um einen banalen Blödsinn zu entlarven: Der Thermostat klemmte in seiner inneren Führung, öffnete nicht. Und wenn Walter sagte, ich glaub, der Hund ist sauer, klopften sie ihm auf die Schulter und sagten: Du machst das schon, Walter, du bist ein guter Mann. Wie auch immer, der erste Renneinsatz des 450 PS-Audi-Motors spielte sich so ab: Phantastische Temperaturen schon nach fünf Kilometern der ersten Sonderprüfung, Wasser am Anschlag (118 Grad, danach wird abgeblasen), Öl auf 160. Im Ziel der Sonderprüfung brauchten Walter und Christian ärztliche Behandlung, sie hatten heiße Öldämpfe inhaliert und fühlten sich wie vergiftet. Vier Liter Wasser wurden nachgekippt, da war eigentlich eh schon alles klar. Man fummelte da und dort herum, baute auch den Thermostat aus, entdeckte den Hund - aber da hatte der Motor schon längst einen Stich. Walter blieb ganz locker, gurkte herum, so gut es ging, machte achte, neunte, zehnte Plätze, sogar einen sechsten, und war rasch aus den Gurten als der Kübel dann endlich brannte, und Christian musste nicht lang nachdenken, wo der Feuerlöscher war, es kam ja nicht überraschend. Öl, nunmehr sprudelnd wie am persischen Golf, hatte sich entzündet und den reichlich vorhandenen Kunststoff zu fressen gekriegt, das sah alles toll aus, und die kommenden Autos kämpften sich durch Wolken von Dampf und Rauch.
Bei der Akropolis Rallye gab es wieder einen schönen Audi-Doppelsieg mit Blomqvist und Mikkola, alle beide fuhren den alten, langen Quattro. Bei der Safari Rallye wird Hannu Mikkola dritter, und der Österreicher Franz Wittmann beendet diesen Ostermarathon auf dem hervorragendem achtem Gesamtplatz.
Audi holte den Marken-Titel nach Ingolstadt zurück und feierte gleich den Doppelsieg. Obwohl 1984 schon im Zeichen des Kurzen stand, war es doch der Ur-Quattro, der die wesentlichen Siege für die Weltmeisterschaft holte. Stig Blomqvist wurde mit den meisten Siegen eines einzelnen Fahrers in einer Saison Weltmeister (Schweden, Griechenland, Neuseeland, Argentinien und Elfenbeinküste). Die Welt gehörte Stig, doch eine neue Bedrohung durch den Peugeot 205 T16 zeichnete sich ab.
Stig Blomqvist verdankte seinen Fahrertitel in dieser Saison zum Teil seinem eigenwilligen Beharren, weiter mit dem "langen" Quattro zu fahren, anstatt dem kürzeren, theoretisch besseren Modell. Die Tatsache gab ihm Recht, dass der neue Audi Sport Quattro dem Erfolg hinterherfahren musste, weil Audis "Vorsprung durch Technik" angesichts der "Rennwagen" von Peugeot und Lancia abgebröckelt war. Der Sport Quattro geriet zu einem Flop. Riesenklimmzüge und viel Geld konnten ihn nicht konkurrenzfähig machen. Nur einen einzigen Rallye-WM-Sieg auf der Elfenbeinküste konnte er feiern.
Der Audi Rallye quattro A2 mit der Chassis Nr. BC-A2-01 wurde in unserem Auftrag in Italien ende 2019 angefertigt.
In Italien hat man die Karosserie inkl. Karosserieverstärkungen und FIA Sicherheitskäfig gefertigt und anschliessend Sandgestrahlt. Alle Roststellen wurden beseitigt und teileweise wurden Karosserieteile erneuert. Folgend wurde dann der GFK Kit angepasst und verklebt, dann wurde der A2 grundiert und lackiert im 1984 HB Design.
Wir haben den Audi A2 anfang 2020, für den technischen Aufbau zurück nach Deutschland geholt.
Die Karosserie wurde noch Holraumversiegelt und der GFK Body Kit für den Rallye Wettbewerb weiter verstärkt.
Es wurde der 10V Motor gegen ein 20V Aggregat getauscht und der Audi mit folgenden Komponenten versehen:
Motorsteuergerät:
Trijekt Premium Motorsportsteuergerät, Abstimmung mit der maximalen Leistungsstufe von 450 PS / 600 NM (für 100/102 Oktan) und zuschaltbarem Anti Lag System. Die zweite Leistungsstufe ist
auch schaltbar aus dem Cockpit und kann entsprechend der zur verfügung stehenden Karftstoff Qualität angepasst werden.
Motor:
- Trockensumpfanlage mit Kühler unter dem
Heckspoiler auf dem Kofferraumdeckel und einem
Catchtank im Kofferraum inkl. BP Motorsport
konstruierte Ölspritzdüsen
- Motorsport Hauptlagerschalen + Anlaufscheiben
- Wiseco Schmiedekolben
- verstärkte feingewuchtete Kurbelwelle mit speziell
angefertigtem Zahnriemen inkl. verstärkter
Verschraubung
- Stahlpleuel IE mit ARP 2000 Schrauben
- Motorsport Pleuellagerschalen mit Bohrung
- Blockdichtsatz
- Stirndeckel
- ARP Zylinderkopfstehbolzen
- ARP Stehbolzen Kurbelwelle
- Motorsport Zylinderkopfdichtsatz
- SCHRICK Motorsport Hydro Stößel
- Cat Cams Ein-.& Auslassnockenwelle Rallye
- Verstellbares Nockenwellenrad mit Hall. Ring
- Super-Tech Inconel Auslassventile
- Super-Tech Einlassventile
- Kurbeltrieb Feingewuchtet
- Motorsport Schwungrad erleichtert
- Sachs Racing 6 Pad Sinta Metall Kupplung
- Sachs Racing Druckplatte und Ausrücklager
- Deka Einspritzdüsen
Abgassystem:
- Turbolader KKK26 BPK26Poly 450 PS / 600 NM
- V2A Stoßaufladungskrümmer mit
Abgasgegendruck und Abgastemperatursensor
- 70 MM Downpipe und V2A Auspuffanlage mit einem
Renn-Kat
Bremse:
- VA Brembo 4 Kolben Bremssattel
- VA 314 mm Bremsscheiben
- HA Brembo 4 Kolben Bremssattel
- HA 302 mm Bremsscheiben
- HA Handbremssattel
- Waagebalken Bremssystem mit zwei
Hauptbremszylindern mit Fly Off Handbremse für
die HA
- Bremsdruckregelventil für die HA
Räder:
5 x 16 Zoll Audi S1 9J x 16 Felgen mit einem Lochkreis von 5 x 112 und mit einer ET von -7.
Bereift sind die 5 Felgen mit Toyo Proxes R888 245 x 35 x 16.
Auf Wunsch kann auch ein 15 Zoll Schotterradsatz dazu bestellt werden (Sonderanfertigung).
Fahrwerk:
Reiger Racing Suspension 3 Fachverstellbares Rallyefahrwerk für eine Auslegung von 70 % Asphalt und mit einer 30% Eignung für Schotter als Sonderanfertigung.
Aufhängung:
Audi S2 Aufhängung mit PU Motorsport Buchsen.
Getriebe:
Audi 01E 6 Gang quattro Getriebe mit Torsen Differenzial und separater Ölkühlung.
Das Getriebe wird über einen originalgetreu nachgebatem Schaltbock geschaltet.
Elektrik:
Es wurde nach dem original A2 ein komplett neues Dashboard gebaut mit entsprechenden original VDO Instrumenten und dem Sicherungskasten.
Teilweise wurden Kabelbäume neu hergestellt und individuell an das Fahrzeug angepasst.
Tank:
FIA ATL Sicherheitstank 60 ltr. mit zwei Kraftstoffpumpen, großem Rennsport Filter und Catchtank.
Sonstiges:
- Sicherheitskäfig mit DMSB Zertifikat
- Intercom für Pilot und Beifahrer mit Bluetooth
Verbindungsmöglichkeit für die Nutzung eines
Mobiltelefons (Stilo)
- 2 x Rallye Computer, 1 x Retro (Laser 3 mit
Handauslöser) und der 2. über Tablet mit
dem Steuergerät verbunden
- Feuerlöschanlage für Motorraum und Fahrgastraum
- Handfeuerlöscher auf der Beifahrerseite
- Elektrischer Not-Aus
- Makrolon Scheiben mit E Prüfzeichen
- Ersatzrad mit Werkzeug
- 2 x Sportschalensitze mit E-Prüfzeichen und FIA
Zulassung
- 2 x 4 Punkt Sabadell Anschnallgurte mit
E-Prüfzeichen und FIA Zulassung
- OMP WRC Rallye Sportlederlenkrad wie original mit
Audi Retro Hupknopf und Nabenverlängerung
- GFK /Kevlar Motor / Unterbodenfahrschutz
- Zusatzscheinwerferbaum inkl. Hella Classic Rallye
Scheinwerfer 2 x 3 (Abnehmbar)
- Luftfilterkasten, Kühlerabdeckung und Ansaugrohr
in Kevlar
- CB Dachfunkantenne
- Helmnetz
- Fußstütze Beifahrer
- Rallye Leselampe für den Beifahrer
- Dreifach Zigarettenanzünder Buchse auf der
Beifahrerseite
- Steinschlagschutz Lappen an der VA und HA
Optional gegen Aufpreis:
- Dog - Ring Getriebe Gradverzahnt mittel bis lange
Übersetzung
- Differentialsperre für die Vorderachse bis 50%
- Mittelachsdifferential mit frei wählbarer
Kraftverteilung (z.B. 40% zu 60%)
- Lamellen Hinterachsdifferential bis 50% Sperre
- Satz Schotterräder
- Ansaugbrücke in 20V Rallye Design
Der Audi wird als Rallye Fahrzeug eingesetzt und wird somit auch als Wettbewerbsfahrzeug von uns verkauft inkl. einer frischen Inspektion.
Das Fahrzeug hat eine Deutsche Straßenzulassung gemäß §21, es wird mit einer klassische Abnahme nach §23 (H-Kennzeichen) und allen benötigten Eintragungen und neuem TÜV ausgeliefert.
Ein klassischer DMSB Wagenpass kann ebenfalls erstellt werden gegen Aufpreis.
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